Stellantrieb
Vor einigen Jahren zeigten bei den regelmäßigen Wartungs- und Servicearbeiten Brandschutzklappen Auffälligkeiten. Als sich diese Fälle häuften, wurde dieses Problem genauer untersucht und es wurde innerhalb des Stellantriebs der Brandschutzklappen ein defekter Anschlagpuffer als Ursache erkannt. Über die Jahrzehnte der Nutzung (Wiederkehrende Prüfungen) wurde die Alterung des verwendeten Kunststoffmaterials derart beschleunigt, dass eine beträchtliche Zahl Puffern völlig zerstört waren. Dies war insofern von Bedeutung, als dass Bruchstücke der Puffer in das Getriebe des Stellantriebes kommen konnten und im ungünstigesten Fall zu einem Versagen des Auslösemechanismus führen konnten.
Nachdem die Ursache für die Ausfälle erkannt war, stellte sich die Frage nach einer wirtschaftlich tragbaren Lösung. Einen Austausch der Stellantriebe war nicht möglich, da diese schon Jahre zuvor aus dem Markt genommen worden waren. Ein Austausch der gesamten Brandschutzklappe wäre mit ganz erheblichem Aufwand verbunden gewesen. Diese Brandschutzklappen arbeiten nach dem früher üblichen Arbeitsstromprinzip. Moderne Systeme arbeiten mit dem dazu nicht kompatiblen Ruhestromprinzip. Ein Austausch hätte damit ganz erheblichen Anpassungsaufwand im Brandmeldesystem erforderlich gemacht, ein Umstand der sich neben der Kostenfrage allein aus genehmigungsrechtlichen Gründen verbot, wären doch bis zur tatsächlichen Umsetzung Jahre ins Land gegangen.

Nach eingehender Untersuchung der Stellantriebe konnte ein Konzept zu deren Instandsetzung entwickelt werden:
- Eine spezielle Hohlschraube wurde als Ersatz für die Gehäusenieten entwickelt, die beim Öffnen des Gehäuses zerstört werden.
- Ein Entnahmewerkzeug wurde entwickelt um den Antriebsmechanismus im gespannten Zustand entnehmen zu können.
- Mit umfangreichen Untersuchungen wurden die Eigenschaften der Antriebspuffer untersucht und mögliche Ersatzmaterialien identifiziert. In videogestützten Serientests wurde schließlich ein geeignetes Material ausgewählt. Puffer wurden in Anschlagserien getestet die dem 10fachen der zuerwarten Anschlagshäufigkeit der Restlebensdauer der Stellantriebe entsprach.
- Schließlich wurde die Instandsetzungsmaßnahme für jeden Stellantrieb schriftlich und fotografisch dokumentiert und wurde als Bestandteil der Brandschutzklappen-Dokumentation eingepflegt.
In Zusammenarbeit mit dem Hersteller, dem Prüfer und der Behörde konnte so ein Verfahren zur Instandsetzung der Antriebe eingeführt werden, mit dem zeitnah der dauerhaft sichere Betrieb der im Einsatz befindlichen Brandschutzklappen gewährleistet werden konnte.