Innovation im Zeichen von Rückbau

BSK-Klappenblätter

Im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfung wurde festgestellt dass die Abdeckkappen des Führungsgestänges auf den Klappenblättern von Brandschutzklappen Risse aufwiesen. Dies führte dazu, dass sich im Laufe der Zeit Bruchstücke der Kappen lösten und sich im ungünstigen Fall vor die Klappenblattdichtungsetzten, wodurch ein Schließen der Klappe nicht mehr möglich war.

 

In der Folge wurden die betroffenen Kappen, bei einzelnen Klappen mehrfach ausgestauscht. Eine Analyse der Datenlage ergab, dass die Gefahr einer Beschädigung der Kappen umso größer wurde, je kleiner die Klappe war. Dies erklärt sich aus dem Umstand, dass der mechanische Schließmechanismus der Stellantriebe (siehe auch http://the-hen.com/ultimate/index.php/fallstudien/stellantriebe ), bei allen Klappen von der gleichen 5kN Feder angetrieben wird. Die Aufschlagenergie mit der das Klappenblatt bei mechanischer Auslösung in die Dichtung schlägt ist also abhängig von der Größe bzw. Masse des Klappenblatts. Diese Erschütterungen führen im Zuge der Wiederkehrenden Prüfungen und Laufe der Jahre zu einer starken Belastung des Kappenmaterials.

Die Kappen sind mit einer Holzschraube im Promatmaterial des Klappenblattes befestigt. In Klappen deren Kappen besonders häufig getauscht wurden, löste sich im Laufe der Zeit die Schraubverbindung, da die Gewinde von Austauschmaßnahme zu Austauschmaßenahme immer weiter ausschlugen. Als einzige Lösung erschien ein Austausch der Klappenblätter möglich, aufgrund der teileweise sehr beengten Einbausituation, wäre dann nur ein kompletter Ausbau der Brandschutzklappe übrig geblieben.

Zur Vermeidung dieser sehr kostspieligen und bautechnisch aufwändigen Maßnahmen, und da bei jeder Prüfung mehr betroffene Klappen gefunden wurden, wurde ein Alternativkonzept entwickelt. Austausch der Holzschrauben gegen Schrauben mit metrischem Gewinde.

Im ersten Schritt wurden geeignete Einschraubgewinde identifiziert und in einem aufwändigen Serientest auf Zugfestigkeit in gleichwertigen Material überprüft. Als Referenz wurden Auszugversuche mit vergleichbaren Schrauben durchgeführt.

Nachdem sich bei einer der ausgewählten Einschraubgewinde eine deutliche höhere Zugfestigeit als bei (neu gesetzten) Holzschrauben herausgestellt hat, musste ein geeigntes Verfahren zum Setzen der Gewinde entwickelt werden. Hierzu wurde eigens ein Setzgerät entwickelt, dass die lotrechte Montage der Einschraubgewinde sicherstellt.

Nach Vorliegen aller Informationen wurde auf Basis der zuvor ermittelten Daten und Vorgehensweisen wuide dem BSK-Hersteller eine vollständiger Dokumentation mit der Bitte um Bewertung der Zulässigkeit des vorgeschlagenen Verfahrens übergeben. Nach Vorliegen einer entsprechenden Zulässigkeitsbestätigung konnte in Abstimmung mit dem Prüfer dieses Verfahren als Standardverfahren zur Wartung gebrochener Abdeckkappen eingeführt werden.